Was auf den ersten Blick wie ein Spiel wirkte, war ein gutes Beispiel für das Kleben anspruchsvoller Formen: Mithilfe eines ABB-Roboters wurden am Robatech-Stand Teile zu einem Würfel zusammengeklebt: reproduzierbar und wiederholgenau. Durch eine leichte Berührung des Roboterarms startete René Gnos, Industry Manager Automotive von Robatech, den Programmablauf. «Kollaborierende Roboter arbeiten Hand in Hand mit dem Menschen. Wir setzen 360° Gluing, also den Klebstoffauftrag in Verbindung mit Robotern, auch mit Industrierobotern vollautomatisiert ein», erklärte René Gnos am Messestand. «Das Prinzip ist bei beiden Roboterarten das gleiche: unser Integrationskit verbindet eines unserer Klebstoff-Auftragssysteme, das wir je nach Anwendung individuell zusammenstellen, mit einem Roboter, wie zum Beispiel von ABB, KUKA, Universal Robots oder Fanuc.»
Doch welche Vorkenntnisse benötigt der Anwender, um das Bewegungsmuster und den Klebstoffauftrag zu programmieren? „Keine“, so Christian Sühwold, Geschäftsführer und CEO des deutschen Maschinenbauunternehmens fsk industries. Das auf Automatisierungslösungen spezialisierte Unternehmen hat für Leichtbauroboter ein System entwickelt, welches das speziell gestaltete Griffstück SAEP mit der Funktion zur Ansteuerung externer Achsen kombiniert. Die patentierte Smart Application Extension Package (SAEP) wird durch eine darauf abgestimmte Prozess-Software und benutzerfreundliche Bedienoberfläche – in diesem Fall SmartGlue für Klebeanwendungen – ergänzt.
«Die Anwender führen den Roboterarm manuell über das Griffstück und speichern die einzelnen Positionen bzw. Pfade per Knopfdruck», erklärte Sühwold. «Der Roboter übernimmt anschliessend den gesamten Ablauf. Der Klebstoffauftrag erfolgt vollautomatisch – inklusive aller für den Prozess relevanten Parameter.»
Vielleicht spannen in naher Zukunft kognitive Roboter ausgestattet mit Kameras, Mikrophon, Lautsprecher und Sensoren mit Klebstoff-Auftragssystemen von Robatech zusammen. Dann wird die Bedienung und Programmierung interaktiver, ganz im Sinne eines All-in-One-Gerätes wie beim Smartphone.
«Die Zusammenarbeit mit Roboterherstellern und Maschinenbauern im Bereich Automatisierungslösungen und Klebstoffauftrag bleibt spannend», resümierte René Gnos am Ende der automatica. «Gemeinsam können wir Kunden effiziente und flexibel anpassbare Lösungen für das Kleben von anspruchsvollen Teilen anbieten.»